Verschaffen Sie sich einen Überblick über die neuesten Entwicklungen auf dem Devisenmarkt und antizipieren Sie Schwankungsrisiken.
Vorsicht ist angesagt
Die Volatilität am Devisenmarkt hält sich trotz bevorstehender US-Präsidentschaftswahlen, Rezessionssorgen und sehr schlechter europäischer Konjunkturstatistiken in Grenzen. Und dennoch kommt es zu Marktverwerfungen, wie beispielsweise im September beim chinesischen Yuan. Noch brutaler und unerwarteter traf es den japanischen Yen Anfang August vor dem Hintergrund anämischer Handelsvolumina. Wir glauben, dass das Schlimmste für den Yen überstanden ist. Aber vielleicht gilt das nicht für den Schweizer Franken, der gegenüber dem Euro immer stärker wird. Wir schließen nicht aus, dass die Schweizer Notenbank ohne Vorwarnung am Markt interveniert – ein großes Risiko, das leider völlig übersehen wird.
EUR/USD
Hoch: 1,1212 Tief: 1,1002 Veränderung: -0,07%
Es ist nicht zu leugnen: Die Konjunkturstatistiken in der Eurozone sind miserabel. Die Aktivität im verarbeitenden Gewerbe in Deutschland ist auf den niedrigsten Stand seit dem weltweiten Lockdown im März 2020 gesunken. Auch in Frankreich ist die Lage nicht viel erfreulicher – der Effekt der Olympischen Spiele hat inzwischen sich völlig verflüchtigt. Wie lässt sich also der Anstieg des Währungspaares EUR/USD erklären? Nach der Zinssenkung der Fed im September sind die Anleger jetzt auf der Suche nach höheren Renditen als am US-Rentenmarkt, wovon vor allem auf Euro lautende Assets profitieren. Doch Achtung: Diese Entwicklung wird nicht von Dauer sein.
EUR/GBP
Hoch: 0,8478 Tief: 0,8311 Veränderung: -1,22%
Bei diesem Paar ist die Sachlage sehr einfach. Der Abwärtstrend ist struktureller Natur, das Kursziel liegt bei 0,83. Alle technischen Indikatoren deuten in diese Richtung.
GBP/USD
Hoch: 1,3442 Tief: 1,3001 Veränderung: +1,60%
Im Zuge des von der Bank of England im September beschlossenen geldpolitischen Status kletterte das Pfund Sterling gegenüber dem US-Dollar auf den höchsten Stand seit März 2022. Wie so oft ist die Diskrepanz in der Geldpolitik ein mächtiger Faktor für die Wechselkursentwicklung. Sie untermauert eindeutig einen dauerhaften Anstieg des Währungspaares GBP/USD, und dies gilt wahrscheinlich auch für einen Großteil des gesamten nächsten Jahres.
EUR/JPY
Hoch: 162,90 Tief: 155,15 Veränderung: +1,17%
Den ganzen September über war ein Anstieg der Longpositionen im Yen zu beobachten. Die Verursacher: Spekulanten und Finanzintermediäre. Die Longpositionen stiegen inzwischen auf den höchsten Stand seit Oktober 2016. Dies ist dem von der Bank of Japan begonnenen Zinserhöhungszyklus zuzuschreiben. Die Notenbank verzichtete im vergangenen Monat auf einen Zinsschritt, den sie jedoch im Dezember tun wird, mit einer weiteren Erhöhung um 10 Basispunkte. Dies könnte dem Yen gegenüber dem Euro und dem Dollar eine strukturelle Unterstützung verschaffen.
EUR/CHF
Hoch: 0,9509 Tief: 0,9324 Veränderung: -0,49%
Die Schweizerische Nationalbank hat getan, was von ihr erwartet wurde. Wie (fast) immer in der Vergangenheit richtet sie sich mit ihrer Geldpolitik auch weiterhin nach der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank. Die Zinssenkung um 25 Basispunkte im September war wohl nicht die letzte. Unsere Sorge ist noch immer, dass die Notenbank direkt am Devisenmarkt interveniert, um der Stärke des Schweizer Franken entgegenzuwirken. Seien Sie daher vorsichtig, wenn Sie eine Exposure in dieser Währung halten. Das Risiko ist hoch und wird derzeit vom Markt vernachlässigt.
EUR/CAD
Hoch: 1,5163 Tief: 1,4849 Veränderung: +0,01%
Der kanadische Dollar fällt und fällt: -2,51% gegenüber dem Euro in den letzten drei Monaten und -2,70% seit Januar. Der CAD wird vor allem durch den Einbruch der Energiepreise infolge der rückläufigen Nachfrage aus China belastet. Mit Blick auf die kanadischen Konjunkturstatistiken, insbesondere die Arbeitsmarktdaten, halten wir die Geldpolitik noch immer für viel zu restriktiv. Weitere Zinssenkungen sind unausweichlich
EUR/AUD
Hoch: 1,6629 Tief: 1,6067 Veränderung: -2,00%
Die Abkopplung der Geldpolitik ist automatisch eine starke Triebkraft für die Wechselkursentwicklung, zumindest langfristig. Das lässt sich beim Währungspaar EUR/AUD erkennen. Der Trend ist eher günstig für den australischen Dollar, da der Zinssenkungszyklus nicht vor Februar 2025 beginnen dürfte, während in der Eurozone mit einer möglichen Beschleunigung gerechnet wird, zumal die Zinsen in drei Sitzungen bereits um 75 Basispunkte gesenkt wurden.
EUR/CNH
Hoch: 7,9700 Tief: 7,8284 Veränderung: -1,19%
Die gute Nachricht der letzten Woche war, dass China Maßnahmen zur Ankurbelung seiner Wirtschaft angeschoben hat. Doch übertriebener Enthusiasmus ist fehl am Platze: Es handelt sich im Wesentlichen um geldpolitische Maßnahmen, die den Immobilien- und den Aktienmarkt, der sich seit Mai in einer Korrekturphase befindet, stützen sollen. Die Milliarden Yuan, die in die Wirtschaft gepumpt werden sollen, werden mitnichten eine Belebung des Konsums bewirken. In diesem wie auch im nächsten Jahr wird China sein Wachstumsziel von 5% voraussichtlich nicht erreichen können. Wir erwarten, dass sein BIP-Wachstum in diesem Jahr auf 4,8% begrenzt sein wird. Dies mag hoch erscheinen. In Anbetracht der Phase, in der sich die Wirtschaftsentwicklung Chinas befindet, ist dies jedoch nicht der Fall. Die Maßnahmen dürften jedoch eine Stabilisierung des Yuan ermöglichen, der in den letzten Wochen eine ungewöhnlich hohe Volatilität verzeichnet hatte. Das ist aus unserer Sicht der wichtigste positive Aspekt.
EUR/HUF
Hoch: 397,63 Tief: 392,12 Veränderung: +0,87%
Bei diesem Währungspaar gibt es nicht viel Neues. Wir schätzen, dass es wie bereits in den letzten sechs Monaten weiterhin in einer Range zwischen 380 und 400 oszilliert, die von den ungarischen Währungshütern offenbar als akzeptabel erachtet wird. Die Geldpolitik ist kein ausschlaggebender Faktor mehr und solange der Konflikt zwischen Brüssel und Budapest eingedämmt ist, gibt es keinen Grund zu der Annahme, dass der Forint deutlich abwerten könnte.
USD/HUF
Hoch: 360,73 Tief: 351,12 Veränderung: +0,84%
Die Stärke des Dollars zählt zu den Überzeugungen von iBanFirst. Doch wird diese Einschätzung nicht von allen geteilt. Der Dollar-Index ist derzeit gegenüber dem Korb der wichtigsten Währungen um 9,4% überbewertet. Das ist zwar sehr viel, aber auch nicht wirklich dramatisch. In den 1980er Jahren belief sich die Überbewertung auf mehr als 20%. Aufgrund der geopolitischen Sorgen, des US-Zwillingsdefizits und der Überperformance der US-Wirtschaft und der amerikanischen Börsen werden die Kapitalströme strukturell wieder auf die andere Seite des Atlantiks zurückfließen. Und dies wird sich wohl auch so bald nicht ändern. Daher sind wir long im Währungspaar USD/HUF.
Wirtschaftskalender
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Sitzung der Notenbank |
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Sitzung der Notenbank |
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Sitzung der Notenbank |
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Sitzung der Notenbank |
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