Verschaffen Sie sich einen Überblick über die neuesten Entwicklungen auf dem Devisenmarkt und antizipieren Sie Schwankungsrisiken.
Variablen mit und ohne Einfluss auf die Finanzmärkte
Zum Herbstanfang kursieren einige Variablen mit vermeintlichem Einfluss auf die Finanzmärkte: die US-amerikanische Präsidentschaftswahl, die Zinssenkungen der Notenbanken und die Richtung des Dollarkurses. Erstens hat die Präsidentschaftswahl in den USA bekanntlich kaum langfristige Auswirkungen auf den Devisenmarkt. Zweitens gehen Gerüchte am Markt zwar von einer Zinssenkung der US-amerikanischen Federal Reserve (Fed) um 50 Basispunkte im September aus, doch letztlich wird es nur ein Zinsschritt von 25 Basispunkten sein. Drittens wird der starke Dollar auch weiterhin dominieren, auch wenn der Dollar-Index in den beiden letzten Wochen ein paar Federn gelassen hat. Allerdings gibt es auch einige Variablen, die sich tatsächlich auf die Finanzmärkte auswirken: die Entwicklung des Wachstums in China, die anormal niedrige Liquidität in allen Marktsegmenten einschließlich des Devisenmarktes sowie die geopolitischen Unwägbarkeiten im Nahen Osten.
EUR/USD
Hoch: 1,1201 Tief: 1,0776 Veränderung: +2,48%
Viele sehen in der verbesserten Konjunktur der Eurozone die Ursache für den Anstieg der Einheitswährung. Nur gibt es leider keine wirkliche Verbesserung der Konjunktur. Tatsächlich lässt sich der Anstieg des Euro größtenteils durch die rückläufigen Renditen von US-Anleihen in Kombination mit dem Rückgang der Inflation und der geldpolitischen Lockerung der Fed erklären. Investoren, insbesondere Hedgefonds, steigen aus dem Dollar aus und legen ihr Kapital in anderen Währungen an, was dem Euro zugutekommt. Doch ist diese Entwicklung auch nachhaltig? Wohl kaum.
EUR/GBP
Hoch: 0,8618 Tief: 0,8410 Veränderung: -0,25%
Lange war für dieses Währungspaar nichts wirklich Überraschendes zu berichten, denn es oszillierte in einer engen Range um 0,86. Das hat sich geändert: Der Euro hat seit dem Sommer eine starke Abwärtsbewegung gegen 0,84 begonnen. Wir glauben, dass sich das Währungspaar EUR/GBP in den kommenden Monaten bei etwa 0,83-0,84 stabilisieren könnte – dies könnte zu seiner neuen Range werden.
GBP/USD
Hoch: 1,3282 Tief: 1,2672 Veränderung: +2,63%
In den letzten Wochen war ein deutlicher Stimmungsumschwung in Bezug auf das Pfund Sterling zu beobachten. Der Markt ist eindeutig bullish, insbesondere für den US-Dollar. Wir sind der Ansicht, dass diese Bewegung wohl nachhaltig ist und möglicherweise sogar noch bis ins nächste Jahr hinein Bestand haben könnte.
EUR/JPY
Hoch: 167,95 Tief: 154,41 Veränderung: -2,60%
Im letzten Jahr hatten wir bei unseren Jahresprognosen vorhergesagt, dass es zu Turbulenzen kommen würde, und dies traf dann auch zu. Bis Ende Juli 2024 brach der Yen gegenüber den wichtigsten anderen Leitwährungen ein. Gemessen an der Kaufkraftparität stürzte der Yen sogar auf den niedrigsten Stand seit Ende der 1970er Jahre ab. Doch nichts ist in Stein gemeißelt. Die Bank of Japan (BoJ) erhöhte ihren Leitzins im Juli auf 0,25%. Und rums! Die Marktteilnehmer wurden extrem nervös und lösten panikartig ihre Short-Positionen im Yen auf (wie im Vorwort bereits erwähnt). Viele Hedgefonds ließen dabei massiv Federn. Zum ersten Mal seit 2021 sind diese Fonds long in der japanischen Währung positioniert... Weitere Zinserhöhungen werden im vierten Quartal 2024 erwartet, wobei die japanische Währung ihre Erholung im kommenden Jahr bestätigen dürfte.
EUR/CHF
Hoch: 0,9588 Tief: 0,9285 Veränderung: -1,46%
Der jüngste Aufwärtstrend des CHF ist sicherlich nicht von Dauer, vor allem falls die SNB erneut intervenieren sollte. Wir gehen davon aus, dass das Währungspaar EUR/CHF in den nächsten Monaten zulegt. Aber Vorsicht: Das politische und geopolitische Risiko könnte Rückschläge verursachen.
EUR/CAD
Hoch: 1,5196 Tief: 1,4935 Veränderung: -0,27%
Die Short-Positionen im CAD sind in der zweiten Woche in Folge leicht rückläufig. Doch der Markt ist noch immer überwiegend short positioniert. An der geldpolitischen Front erwarten wir eine Zinssenkung der Bank of Canada (BoC) im September und eine weitere im Oktober um jeweils 25 Basispunkte.
EUR/AUD
Hoch: 1,7184 Tief: 1,6308 Veränderung: -1,55%
Dies ist sicherlich das Währungspaar mit der geringsten Transparenz in diesem Jahr. Wenig hilfreich ist das komplizierte makroökonomische Umfeld in Australien: eine ungünstige Mischung aus Signalen, die auf ein Rezessionsrisiko hindeuten, und Signalen, die den Inflationsdruck bestätigen. Wir glauben nicht, dass die Reserve Bank of Australia (RBA) ihre Leitzinsen nochmals anheben wird. Das hätte sie bereits im Juli tun können, doch sie hat darauf verzichtet. Der Zinssenkungszyklus könnte in Australien demnach langsamer verlaufen als in anderen Industrieländern. Grundsätzlich wäre dies wohl eher ein langfristiger Stützfaktor für den australischen Dollar.
EUR/CNH
Hoch: 7,9634 Tief: 7,7604 Veränderung: +0,12%
Bereits im letzten Jahr hatten wir Sie vor denjenigen gewarnt, die auf eine Abwertung des CNH gesetzt hatten, um angesichts der lethargischen Kreditsituation die Exporte und das Wachstum anzukurbeln. Die Abwertung blieb aus. Und sie wird auch 2025 nicht erfolgen. Es wird zwar damit gerechnet, dass China zum dritten Mal in 27 Jahren sein Wachstumsziel von 5% für das Jahr 2024 verfehlt, aber es ist auch klar, dass Peking nicht die gleichen Fehler machen will wie im Jahr 2015 und sich daher nicht für eine wettbewerbsfähige Ankurbelung des Wachstums über die Währung entscheiden wird. Wir sind der Auffassung, dass eine relativ stabile Währung im Interesse der Regierung liegt, insbesondere gegenüber dem Dollar, aber auch gegenüber dem Euro.
EUR/HUF
Hoch: 399,19 Tief: 392,04 Veränderung: -0,74%
Seit etwa sechs Monaten oszilliert das Währungspaar EUR/HUF in einer engen Range von 20 Pips zwischen 380 und 400. Diese Kursspanne ist für die ungarischen Währungshüter akzeptabel, denn sie intervenieren nun weit weniger häufig an den Märkten. Wir glauben nicht, dass die ungarische Geldpolitik kurzfristig wirklich ein ausschlaggebender Faktor für das Währungspaar sein wird, da der Großteil der Zinssenkung in Ungarn bereits hinter uns liegt.
USD/HUF
Hoch: 367,97 Tief: 351,12 Veränderung: -3,01%
Der Dollar-Index hat in den letzten zwei Wochen einige Federn gelassen, was insbesondere der erwarteten Zinssenkung der US-Notenbank im September zuzuschreiben ist. Wir sind jedoch der Ansicht, dass der Basistrend weiterhin nach oben zeigt, insbesondere gegenüber dem HUF.
Wirtschaftskalender
DATUM | WÄHRUNG | EREIGNIS |
06/09 | USD |
Arbeitsmarktbericht für August in den USA |
10/09 | USD |
TV-Duell der US-Präsidentschaftskandidaten D. Trump und K. Harris |
11/09 | USD | US-Inflationsdaten für August |
12/09 | EUR |
Geldpolitische Sitzung der europäischen Zentralbank EZB
|
18/09 | USD |
Geldpolitische Sitzung der US-Notenbank Federal Reserve |
19/09 | GBP |
Geldpolitische Sitzung der englischen Notenbank Bank of England |
20/09 | EUR | letztmögliche Frist für Frankreich für die Vorlage eines Plans zur Sanierung der Staatsfinanzen bei der Europäischen Kommission |
24/09 | AUD |
Geldpolitische Sitzung der australischen Notenbank Reserve Bank of Australia |
26/09 | CHF |
Geldpolitische Sitzung der Schweizerischen Nationalbank SNB |
Ende September (noch festzulegen) | JPY |
Wahl des neuen Parteichefs der PLD, der Premierminister Japans wird |
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