Februar 2024 - aktuelle Entwicklungen auf dem Devisenmarkt

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Verschaffen Sie sich einen Überblick über die neuesten Entwicklungen auf dem Devisenmarkt und antizipieren Sie Schwankungsrisiken.

Trump is back!

 

2024 ist ein Superwahljahr, und die US-amerikanischen Präsidentschaftswahlen am 5. November werden wohl der Höhepunkt sein. Vieles deutet darauf hin, dass sich das Duell Donald Trump gegen Joe Biden aus dem Jahr 2020 wiederholt. Doch das ist mitnichten sicher. Am 8. Februar wird der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten darüber verhandeln, ob Donald Trump von der US-Präsidentschaftswahl ausgeschlossen wird. Der Ausgang ist völlig unklar. Dieses Ereignis könnte massive Schatten auf alle finanziellen Vermögenswerte werfen, vor allem auf den US-Dollar. Wenn Trump einer Disqualifikation entgeht, bedeutet das nicht, dass die juristischen Probleme damit zu Ende sind – ganz im Gegenteil. Vor uns liegt daher ein Jahr mit hoher Volatilität.

 

 

Das Währungspaar des Monats
EUR/JPY

Hoch: 162,81 Tief: 155,07 Veränderung: +2,01%

Die Bank of Japan ließ ihre Geldpolitik im Dezember erwartungsgemäß unverändert. Allerdings hat die Notenbank ihre Rhetorik geändert, so dass eine Zinserhöhung Anfang 2024 wahrscheinlicher wird. Doch Achtung: Sicher ist dies nicht, denn dieses Szenario steht schon seit einiger Zeit im Raum, ohne sich bisher konkretisiert zu haben. Sollte die Zinserhöhung kommen, wäre das eine gute Nachricht für den japanischen Yen.Die Bank of Japan (BoJ) hat bei ihrer ersten Sitzung in diesem Jahr keine Hinweise darauf verlauten lassen, wann sie eine möglicher Zinserhöhung ins Auge fassen könnte. Der wichtigste Leitzins steht unverändert bei -0,1%, wobei die BoJ an ihrem Mechanismus zur Steuerung der Zinskurve festhält. Die Inflation liegt nun schon seit fast einem Jahr über dem Zielwert der BoJ von 2%, die für dieses Jahr nicht von einem Rückgang der Teuerung auf diesen Wert ausgeht. Einiges spricht daher für die Annahme, dass eine Zinserhöhung möglich ist. Unsicher ist jedoch das Timing. Der Geldmarkt hat seine Erwartungen in Bezug auf eine Zinserhöhung auf das zweite Quartal verschoben. In unmittelbarer Zukunft wird der Yen durch die Ungewissheit über den weiteren Kurs der japanischen Geldpolitik weiter belastet.

 

EUR/USD

Hoch: 1,1000 Tief: 1,0794 Veränderung: -1,19%

Die Marktteilnehmer haben Longpositionen im US-Dollar aufgebaut, die zur Absicherung vor dem geopolitischen Risiko dienen und die felsenfeste Erwartung zum Ausdruck bringen, dass die US-Wirtschaft im Jahr 2024 weiterhin besser laufen wird als die Eurozone. Selbst wenn man von einem Nullwachstum in allen vier Quartalen 2024 ausgeht (was durchaus möglich ist), hat der statistische Wachstumsüberhang  aus 2023 zur Folge, dass das US-Wachstum in diesem Jahr bei mindestens 1,3% liegen wird. Das kann man von der Eurozone nicht behaupten... Aus diesem Grund gehen wir davon aus, dass sich das Währungspaar EUR/USD auf kurze Sicht in den Bereich um 1,07 bewegen wird.

 
EUR/GBP

Hoch: 0,8684 Tief: 0,8513 Veränderung: -1,56%

Die Zinssenkung ist vorerst noch kein Thema. Bei ihrer Sitzung am 1. Februar ließe die Bank of England (BoE) ihren Leitzins unverändert, was den Konsensprognosen entsprach. Interessant ist jedoch die Analyse der Abstimmung der einzelnen Mitglieder des geldpolitischen Ausschusses: Nur ein einziges Mitglied stimmte für eine Zinssenkung. Wie in den anderen Industrieländern wird sich die BoE mit dem Beginn eines Zinssenkungszyklus Zeit lassen. Oberste Priorität ist die Bekämpfung der Inflation. Ob dies die Situation für das seit mehreren Jahren in einer Trading Range oszillierende Währungspaar EUR/GBP grundlegend ändern wird, ist ungewiss.

 
GBP/USD

Hoch: 1,2787 Tief: 1,2609 Veränderung: -0,80%

Fast im gesamten Januar oszillierte die Cross-Rate in einer Trading Range. Unserer Ansicht nach wird der USD langfristig besser abschneiden als das GBP, da die Wirtschaft robuster ist, der Markt mit weniger Zinssenkungen rechnet und das Kapital in die USA statt nach Europa fließt. Derzeit ist eine Konsolidierung des Währungspaares GBP/USD zu beobachten, wobei der Kurs die wichtige Zone 1,27-1,28 anpeilt. Ein Ausreißer in die eine oder andere Richtung könnte sich nach einer derartigen Konsolidierungsphase als recht explosiv erweisen.

 

 

EUR/CNH

Hoch: 7,8728 Tief: 7,7685 Veränderung: -1,01%

Die chinesische Notenbank hat eine Senkung des Mindestreservesatzes der Banken um 50 Basispunkte angekündigt, die am 5.2.2024 in Kraft tritt. Dadurch wird Liquidität in Höhe von fast einer Billion Yuan in den Wirtschaftskreislauf gepumpt. Ein Teil davon wird zur Unterstützung des Immobiliensektors dienen. Der Rest wird für mehr Liquidität im Vorfeld des chinesischen Neujahrsfests (Beginn am 10. Februar) sorgen. Normalerweise fallen diese Feiertage mit einem Rückgang der Liquidität und (infolge der hohen Cash-Nachfrage) mit einer Aufwertung des Yuan zusammen.


EUR/CHF

Hoch: 0,9475 Tief: 0,9343 Veränderung: +0,38%

Die EUR/CHF-Cross-Rate dürfte in einer Spanne zwischen 0,93 und 0,96 verharren. Die Geldpolitik ist derzeit kein ausschlaggebender Faktor. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat ihre Interventionen am Devisenmarkt, mit denen sie in der Vergangenheit eine Aufwertung des Franken bremsen wollte, stark eingeschränkt. Im vergangenen Dezember hat die SNB klar zu verstehen gegeben, dass sie mit dem derzeitigen Wechselkurs des CHF zufrieden ist. Der Schweizer Franken profitiert von sehr positiven Kapitalflüssen, so dass das Aufwertungspotenzial des EUR/CHF langfristig begrenzt sein dürfte.


EUR/CAD

Hoch: 1,4730 Tief: 1,4499 Veränderung: -0,20%

Die BoC bekräftigte bei ihrer Januarsitzung klar und deutlich, dass sie ihren Zinserhöhungszyklus beendet hat. Die Zukunft ist dennoch kompliziert: Die Preissteigerungsrate für Dienstleistungen hatte Mitte 2023 zwar einen Höchststand erreicht, doch die Inflation ist in bestimmten Teilen der Wirtschaft immer noch hoch. Zu allem Überfluss zeichnet sich das Szenario der harten Landung (Rezession) immer deutlicher ab. Wir sind noch immer long im Währungspaar EUR/CAD.


EUR/AUD

Hoch: 1,6696 Tief: 1,6128 Veränderung: +2,50%

Der Geldmarkt geht mit fünfzigprozentiger Wahrscheinlichkeit davon aus, dass die RBA im Mai mit Zinssenkungen beginnt. Im weiteren Jahresverlauf könnte es noch zu zwei zusätzlichen Zinssenkungen kommen. Aber Achtung: Dieses Szenario ist unserer Ansicht nach etwas zu optimistisch. Wir sehen weiterhin Aufwärtspotenzial für das Währungspaar EUR/AUD


EUR/HUF

Hoch: 390,43 Tief: 382,80 Veränderung: +0,41%

Kurzfristig dürfte sich das Währungspaar wohl weiter in einer Spanne zwischen 380,00 und 400,00 bewegen. Im weiteren Jahresverlauf, wenn mehr Transparenz in Bezug auf die Terminierung der Zinssenkungen der EZB vorhanden ist, könnten die Zinsunterschiede für die Entwicklung des Währungspaares EUR/HUF wichtiger werden. Im Moment ist die NBH die einzige Notenbank, die ihre Zinsen gesenkt hat. Wir gehen davon aus, dass die Zentralbank das derzeitige Tempo ihrer Zinssenkungen von 75 Basispunkten beibehalten wird, da die Desinflation in vollen Gange ist (insbesondere nach dem Rückgang der Lebensmittel- und Kraftstoffpreise). Für dieses Jahr erwarten wir eine Lockerung um insgesamt 400 Basispunkte, was den Konsenserwartungen entspricht. Wir teilen die Meinung anderer Analysten nicht, dass die derzeitige Blockade des Roten Meeres eine echte Gefahr für die Inflationsentwicklung ist, doch sollte sie unserer Ansicht nach von der NBH nicht außer Acht gelassen werden. Die Umleitung der Schiffe über das Kap der Guten Hoffnung verursacht Zusatzkosten von lediglich 400 Euro pro Container – zu wenig, um die Desinflation zu gefährden. Dennoch könnte die Inflation in der zweiten Jahreshälfte 2024 leicht anziehen, da die positiven Basiseffekte nicht mehr zu Buche schlagen. Die NBH sollte daher größere Zinssenkungen – beispielsweise um 100 Basispunkte – vermeiden.


USD/HUF

Hoch: 361,40 Tief: 352,80 Veränderung: +1,61%

Unsere Analyse weicht von der Konsensprognose ab. Der Geldmarkt erwartet, dass der Lockerungskurs der Federal Reserve und eine schwächere US-Wirtschaft mit einem schwächeren Dollar in Einklang stehen. Doch das Geschehen am Devisenmarkt passt nicht zu dieser Sichtweise. In den letzten Wochen war zu beobachten, dass die Anleger ihre Erwartungen an baldige Zinssenkungen im November/Dezember weltweit wieder änderten und damit den Abwärtstrend des Dollar umkehrten. Wir glauben, dass die Konsenserwartungen in Bezug auf Zinssenkungen zu aggressiv sind und dass die Federal Reserve die Zinsen wahrscheinlich weniger stark und später senkt als erwartet. Der Markt rechnet mit 85%iger Wahrscheinlichkeit mit einer ersten Zinssenkung im Mai und einer Lockerung um insgesamt 160 Basispunkte in diesem Jahr. Was aber, wenn die US-Notenbank erst in der zweiten Jahreshälfte mit geringeren Zinssenkungen (50 bis-75 Basispunkte) beginnt? Dies ist unser Basisszenario. Da sich die US-Wirtschaft weiter besser entwickelt als die europäische und die Zinssenkungen niedriger ausfallen werden als prognostiziert, gehen wir davon aus, dass der Dollar das ganze Jahr über robust bleibt. Für das Währungspaar USD/HUF wäre damit noch mehr Aufwärtspotenzial vorhanden. Derzeit oszilliert das Währungspaar im Bereich um 354,00. In den kommenden Monaten sehen wir Potenzial für einen Anstieg auf 365.

 
Wirtschaftskalender

 


DATUM WÄHRUNG EREIGNIS
05/02 CNH Inkrafttreten des gesenkten Mindestreservesatzes der Banken in China (zur Stützung der Kreditvergabe)
06/02 AUD Sitzung der Notenbank
08/02 USD Der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten wird darüber verhandeln, ob Donald Trump aufgrund seiner Versuche, das Wahlergebnis von 2020 zu annullieren und seiner Rolle beim Sturm auf das Kapital am 6. Februar von der US-Präsidentschaftswahl 2024 ausgeschlossen wird.
09/02 CNH

Beginn des chinesischen Neujahrsfests

 

13/02 USD

US-Inflation (Verbraucherpreise)

16/02 USD

Erzeugerpreisindex in den USA

27/02 HUF

Sitzung der Notenbank

 

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