Informieren Sie sich über die aktuellen Entwicklungen auf dem Devisenmarkt und antizipieren Sie frühzeitig Kursschwankungen im Zusammenhang mit den US-Wahlen, der Covid-19-Krise und dem Brexit.
EUR/USD
Höchststand: 1,2060 / Tiefstand: 1,1653 / Abweichung: +3,49%
Die im November vorherrschende Risikobereitschaft, liefert eine Begründung für den Anstieg des Euros. Dennoch scheint, ein nachhaltiger Anstieg über den psychologischen Schwellenwert von 1,20 zum jetzigen Zeitpunkt wenig wahrscheinlich, da die EZB bereits seit September sehr häufig erwähnt, dass sie die Entwicklung des Währungspaars EUR/USD ganz genau beobachtet. Im gedämpften Fachjargon der Zentralbanken bedeutet dies, dass ein zu starker Anstieg der Einheitswährung nicht zugelassen werden wird, da dieser dem europäischen Wirtschaftsaufschwung schaden könnte. Im Dezember wird sich der generelle Schwerpunkt auf die Zentralbanken verlagern. Die EZB wird am 10. Dezember einen neuen und umfangreichen geldpolitischen Impuls ankündigen. Es wird mehrheitlich mit einer Verlängerung des derzeitigen Programms für den Rückkauf von Vermögenswerten und gleichzeitig mit der Einführung von noch günstigeren Bedingungen zur Bankenrefinanzierung gerechnet. Bei letzterem handelt es sich um ein bevorzugtes Instrument der EZB, da es ein effizientes Mittel zur Erhöhung der Kreditvergabe der Banken an Haushalte und Unternehmen darstellt.
Der Federal Reserve bieten sich genau zwei Optionen: einerseits eine Steigerung der quantitativen Lockerung (oder Quantitative Easing, QE) oder eine umfassende Umsetzung der im März gestarteten Konjunkturprogramme, die am 31. Dezember auslaufen. In jedem Fall liegt es nahe, dass die Zentralbanken im Dezember auf dem Devisenmarkt den Ton angeben werden und mit ziemlicher Sicherheit die Risikobereitschaft weiter anregen werden
EUR/GBP
Höchststand: 0,9066 / Tiefstand: 0,8912 / Abweichung: -0,48 %
Die Teilnehmer des Devisenmarkts haben infolge der Ungewissheiten im Zusammenhang mit dem Brexit erhebliche Unentschlossenheit gezeigt. Der neue entscheidende Stichtag wurde auf den 10. Dezember verschoben, der Tag der letzten Sitzung des Europäischen Rates des Jahres, an dem voraussichtlich in erster Linie die Fragen bezüglich der Handelsbeziehungen zwischen der EU und dem Vereinigten Königreich nach dem Brexit behandelt werden. Sollte es vor dem 31. Dezember 2020 zu einem Abkommen zwischen den beiden Parteien kommen, so ist dies sicherlich der beste Zeitpunkt, um es von den Staats- und Regierungschefs der EU absegnen zu lassen. Obwohl bezüglich des Brexits nach wie vor kaum Transparenz herrscht, wissen wir dennoch bereits jetzt, dass das Vereinigte Königreich zu den entwickelten Volkswirtschaften gehören wird, die am stärksten von der Pandemie betroffen sein werden. Schätzungen zufolge wird das BIP im Jahr 2020 um 11,3 % sinken, was einem beispiellosen Rückgang gleichkommt, welchen es in den letzten 300 Jahren noch nie gab. Es wird bis zum vierten Quartal 2022 dauern, um zu sehen, ob das BIP wieder auf das Level von vor der Krise zurückkehren kann. Für das Vereinigte Königreich bahnt sich eine lange Periode der Unsicherheit an, die zu einer lang anhaltenden Abwertung der britischen Währung führen könnte.
EUR/CNH
Höchststand: 7,8940 / Tiefstand: 7,7518 / Abweichung: +1,56%
EUR/CNH durchlief im November eine stabile Phase, welche durch eine geringe Aufwertungsphase zugunsten des Euro gekennzeichnet war (+1,56 %). Das beendet die seit vergangenem August beinahe drei Monate andauernde Abschwächung des Euro gegenüber dem CNH und zeigt insbesondere die wirtschaftlichen Unterschiede zwischen der Eurozone und China. Dieses Gefälle bleibt bestehen, denn China wird vorrausichtlich die einzige große Volkswirtschaft sein, die in diesem Jahr ein positives Wachstum verzeichnen wird, während sich die Eurozone im vierten Quartal noch in einer Phase des Konjunkturrückgangs befindet. Nichtsdestotrotz sieht es so aus, als ob die chinesischen Behörden sich nun den Schwerpunkt auf Stabilität gelegt haben, mit einem für Peking komfortablen Preisniveau für das Paar EUR/CNH zwischen 7,75 und 7,85.
EUR/JPY
Höchststand: 125,80 / Tiefstand: 122,11 / Abweichung: +3,16%
Im November kam es zu starken Schwankungen des Währungspaares EUR/JPY in einem Bereich von mehr als 300 Pips (Prozentpunkten). Die unzähligen Nachrichten im November, angefangen bei den US-Präsidentschaftswahlen über den erneuten Lockdown in zahlreichen Ländern bis hin zu der Ankündigung mehrerer Impfstoffe, erklären großenteils die erneut auftretenden Schwankungen.
Was die Geldpolitik angeht, so behält die Bank of Japan ihren Kurs mithilfe von Wertpapierankäufen bei, die offenbar auch künftig weitergeführt werden sollen. Seit Anfang der Pandemie hat die Zentralbank 75% aller staatlichen Schuldtitel Japans aufgekauft, was einen Weltrekord darstellt. Es muss angemerkt werden, dass sich Ihre Wirtschaft nach wie vor in der Erholungsphase befindet und ihr BIP im Laufe des Geschäftsjahres bis einschließlich März 2021 einen Rückgang um 5,5% verzeichnen wird.
EUR/CHF
Höchststand: 1,0870 / Tiefstand: 1,0700 / Abweichung: +1,39%
Im November hat der Euro gegenüber dem Schweizer Franken an Boden gewonnen. Das hängt vor allem mit der Verbesserung der Wirtschaftsprognosen für 2021 zusammen, welche sich auf die ermutigenden Ankündigungen bezüglich der COVID-Impfstoffe zurückführen lassen. Zudem kommt die Übergangsphase der US-Präsidentschaftswahl trotz einiger Zwischenfälle ganz gut voran. Entgegen den schlimmsten Befürchtungen des Marktes konnten die Wahlergebnisse nicht ernsthaft in Frage gestellt werden. So konnten die Devisenmärkte ihre Risikobereitschaft neu entfachen. Der Schweizer Bundesrat hat das Direktorium der Schweizer Nationalbank für sechs Jahre bestätigt, was ein Signal für die Kontinuität der Geldpolitik darstellt. Anders gesagt, die Interventionen auf dem Devisenmarkt, die dem starken Schweizer Franken Grenzen setzen, werden auch in der Zukunft wiedereingesetzt.
EUR/CAD
Höchststand: 1,5620 / Tiefstand: 1,5409 / Abweichung: +1,32%
Im Laufe des Monats November war der Wechselkurs des Paares EUR/CAD starken Schwankungen unterlegen. Mittelfristig wird der kanadische Dollar von der starken Erholung der Rohstoffe, insbesondere im Energiebereich, gestützt. Dies entspricht den optimistischen Erwartungen der Investoren mit Hinblick auf die Wachstumsperspektiven im Jahr 2021. Was die monatlichen Abweichungen angeht, so stieg Brent um mehr als 21% und WTI um mehr als 20%. National gesehen wird die kanadische Wirtschaft durch wiederholte Interventionen der Zentralbank gestützt. Es wird geschätzt, dass die Bank von Kanada Ende des Jahres beinahe 56% der gesamten Staatsanleihen des Landes besitzen wird. Dies ist ein Rekordwert, der es Kanada ermöglichen sollte, sich unter extrem günstigen Bedingungen zu finanzieren und eine Rückkehr zum Wachstum im nächsten Jahr sicherstellen dürfte.
EUR/AUD
Höchststand: 1,6632 / Tiefstand: 1,6192 / Abweichung: -0,90%
Der Euro brach im November gegenüber dem australischen Dollar ein, mit einem Rückgang von 2,64%. Der Aufschwung der australischen Währung lässt sich durch eine Reihe von Faktoren erklären. Zum einen haben die Teilnehmer des Devisenmarktes hohe Erwartungen. Mit Beginn des nächsten Jahres sollte Australien aufgrund der engen Handelsbeziehungen vom Aufschwung Chinas profitieren. Zum anderen sieht es so aus, als ob die expansive Geldpolitik der Australische Zentralbank (RBA) die Teilnehmer beruhigt. Im Protokoll ihrer November Sitzung hat die RBA ganz klar gesagt, dass sie die Wirtschaft des Landes erneut unterstützen will und dies wahrscheinlich durch einen verstärkten Wertpapierankauf tun wird.
Wirtschaftskalender
DATUM | WÄHRUNG | EREIGNIS |
---|---|---|
02. Dezember | USD |
Schaffung von außerlandwirtschaftlichen Arbeitsplätzen ADP (November) |
04. Dezember | USD | Arbeitsmarktbericht der US-Regierung (November) |
08. Dezember | EUR | ZEW-Index zur wirtschaftlichen Einschätzung in Deutschland (Dezember) |
09. Dezember | CAD | Sitzung der Zentralbank |
10. Dezember | USD | Die FDA (US-Behörde für Lebens- und Arzneimittek) muss den Antrag auf Notfallzulassung des von Pruizer entdeckten Impfstoffs prüfen |
10. Dezember | EUR | Sitzung der EZB |
10.-11. Dezember | EUR | EU-Gipfel zum Brexit |
16. Dezember | USD | Sitzung der Fed |
17. Dezember | CHF | Sitzung der SNB |
18. Dezember | EUR | IFO-Geschäftsklimaindex in Deutschland |
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