Das Federal Open Market Commitee (FOMC) der US-Notenbank trifft sich in der Regel zu acht regulär angesetzten Sitzungen pro Jahr und legt die US-Geldpolitik für die kommenden Monate fest. Die Sitzung am 16. und 17. März ist von besonderer Bedeutung, da sie die erste Sitzung ist seit der Verkündung des jüngsten US-Konjunkturpakets unter der Regierung Biden.
Die jüngsten Entwicklungen haben gezeigt, dass die Zinssätze weiterhin einen wichtigen Faktor für den Wechselkurs darstellen. Ende Februar wurde die US-Treasury-Auktion für eine 7-jährige US-Staatsanleihe vom Anleihemarkt schlecht aufgenommen (d.h. Anleger verlangten eine höhere Rendite als erwartet), was eine Aufwärtsbewegung der gesamten Renditekurve auslöste. Dies hatte zur Folge, dass die Zinssätze über Laufzeiten von 2 bis 30 Jahren angestiegen sind.
Für Devisenanleger wird eine Währung mit einem höheren Zinssatz oder sogar der Aussicht auf einen höheren Zinssatz gegenüber einer Währung mit niedrigerer Rendite bevorzugt. Historisch gesehen und bei Betrachtung längerer Zeiträume, sahen wir in fast allen Fällen einen langfristigen steigenden Trend für den USD, wenn die Zinsdifferenz zwischen dem USD und dem EUR um oder über 2 % zugunsten des USD lag.
Wenn wir den EUR gegenüber dem USD betrachten, nehmen die Renditeunterschiede rapide zu. Was ist die Ursache für diese Unterschiede?
Die Geldpolitik der Fed im Überblick
Das strategische Ziel der Fed ist es, Maximalbeschäftigung zu erreichen und die Inflation unter Kontrolle zu halten. Sie äußerte bereits in der Vergangenheit, dass ein vorübergehendes Übersteigen der Inflation über 2% unter diesen besonderen Umständen akzeptiert würde. Letzte Woche hat die Fed auch festgestellt, dass die USA noch einen langen Weg vor sich haben, bevor die Maximalbeschäftigung erreicht ist. Dies ist ein Zeichen für die Märkte, dass die Fed der Auffassung zu sein scheint, die aktuellen Bedingungen für eine Erholung der Wirtschaft seien immer noch akzeptabel.
Die Fed teilte dem Markt kürzlich mit, dass die Erhöhung der langfristigen Zinsen ein Zeichen des Vertrauens in die US-Wirtschaft ist, aber die Investoren werden jedes Wort während der Fed-Pressekonferenz sorgfältig abwägen, um Hinweise für zukünftige zinspolitische Entscheidungen zu erkennen. Die Verabschiedung des 1.900 Mrd. USD schweren Konjunkturpakets der Regierung Biden wirkt sich positiv auf die Wirtschaftsaussichten aus, lässt aber auch eine steigende Inflation erwarten. Dies wird eine Geldflut auslösen, und zwar nicht nur in den USA, sondern sie wird auf den Rest der Welt überschwappen und viele Volkswirtschaften ankurbeln.
Das Gleichgewicht finden
Die Herausforderung für die Fed besteht darin, ein Gleichgewicht zu finden zwischen den optimistischen Wirtschaftsaussichten der Wirtschaft, die vorsichtig aus der Pandemiekrise herauskommt, steigenden Renditen und einem (Finanz-)Markt, der süchtig nach einem Niedrigzinsumfeld ist. Viele Marktteilnehmer sind überrascht, dass die Fed nicht gegen steigende Renditen vorgeht. Jede Marktveränderung, die sich zu schnell entwickelt, bereitet der Fed Kopfzerbrechen, da sie reagieren muss, um ein Entgleisen der Märkte zu verhindern. Wenn zum Beispiel die langfristigen Zinsen weiter schnell ansteigen, könnte dies einen Ausverkauf an den Aktienmärkten auslösen. Dies könnte einen Stimmungseinbruch verursachen, der die Konsumausgaben reduziert und die wirtschaftliche Erholung gefährdet. Auf der anderen Seite würde eine zu frühe Erhöhung der kurzfristigen Zinsen der fragilen wirtschaftlichen Erholung schaden.
Der Fed liegen die neuesten Wirtschaftszahlen vor und der Markt erwartet, dass die Zahlen zum Wirtschaftswachstum und zur Beschäftigung positive Anzeichen zeigen werden.
Es ist schwer vorherzusagen, was passieren wird, aber es ist zu erwarten, dass die Fed auf der dovishen Seite bleibt (keine Erhöhung der Zinssätze in naher Zukunft und sehr begrenzte zusätzliche Anleihekäufe) und akzeptiert, dass die Renditekurve noch etwas steiler wird. Sie wird die Entwicklungen genau beobachten und nicht zu schnell handeln, da sie weitere Anleihen kaufen müsste, um die Renditen zu senken.
Mögliche Folgen
Dovish Fed
Eine dovishe Fed birgt das Risiko, dass die längerfristigen Renditen zu Gunsten des USD im Vergleich zum EUR steigen. Wenn die Fed künftige Zinserhöhungen weiter aufschiebt, wird der Anleihenmarkt ein größeres Risiko für die künftige Inflation sehen. Ein Blick auf die jüngste Vergangenheit zeigt, dass ein Anstieg der langfristigen USD-Renditen zu einer Aufwertung des USD führte.
Hawkish Fed
Eine hawkische Fed bedeutet, dass die Fed zukünftige Zinserhöhungen andeutet und/oder das Volumen der Anleihekäufe erhöht. Wenn der Dot Plot (Erwartungen der einzelnen Fed-Mitglieder zur kurzfristigen US-Zinsentwicklung) eine erwartete Zinserhöhung in den kommenden ein oder zwei Jahren zeigt, wird dies wahrscheinlich zu einer geringeren zukünftigen Inflation führen und somit weniger Bedarf an aggressiveren Zinserhöhungen in der Zukunft. Dies hat den Effekt, dass die Zinsdifferenzen zwischen USD und EUR sinken, was eine begrenzte und entgegengesetzte Marktreaktion bei den Währungskursen verursachen könnte.
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