Informieren Sie sich über die aktuellen Entwicklungen am Devisenmarkt und bereiten sich frühzeitig auf Risiken durch Kursschwankungen vor.
EUR/USD
Der Euro (EUR) erlebt 2020 einen schlechten Jahresauftakt und wertet gegenüber dem Dollar (USD) um beinahe 1,8 % ab. In den letzten Wochen hat die amerikanische Währung quasi durchgängig zugelegt. Zurückzuführen ist dies auf das wachsende Risiko, zunächst aufgrund der Spannungen mit Mittleren Osten und dann infolge der Auswirkungen des chinesischen Coronavirus auf die Wirtschaft. In einer Phase der Risikoscheu ist der Euro allgemein im Verhältnis zum Greenback belastet. Genau das ist im Januar passiert. Das Phase-1-Handelsabkommen zwischen den USA und China, das einen positiven Effekt auf die Risikobereitschaft hätte haben können, trat durch die Sorgen aufgrund des Coronavirus komplett in den Hintergrund. Der Abwärtstrend beim Euro bestätigte sich, als vor kurzem die psychologisch wichtige Marke von 1,10 durchbrochen wurde. Wir gehen davon aus, dass die rückläufige Entwicklung in den kommenden Wochen weiter anhält, solange die großen wirtschaftlichen Unsicherheiten bestehen bleiben. Die ersten uns vorliegenden Erkenntnisse belegen eindeutig, dass die chinesische Wirtschaft, auf die weltweit ein Drittel des Wachstumsimpulses entfällt, noch mehrere Wochen nicht in Fahrt kommt. Für das erste Quartal werden sehr schlechte Konjunkturkennzahlen erwartet, bevor es im zweiten Quartal zu einer wahrscheinlichen Erholung des Wachstums in China und weltweit kommt.
EUR/GBP
Der Euro hat dagegen die Verluste im Verhältnis zum Pfund Sterling in Grenzen halten können (‑0,4 % seit Jahresanfang). Nach den Wahlen hat sich die Situation hinsichtlich des Brexits geklärt, und Wirtschaftsdaten deuten auf eine gesamtwirtschaftliche Erholung in Großbritannien zu Beginn des Jahres hin. Aufgrund dessen bleibt der Aufwertungstrend beim Pfund Sterling weiter positiv. Mit einer großen Mehrheit (7 zu 2 Stimmen) hat die Bank of England beschlossen, ihre Zinsen unverändert bei 0,75 % zu belassen. Dies hat einen Teil der Marktakteure überrascht. Je nachdem, wie sich die nationalen statistischen Daten weiter entwickeln, ist eine Zinssenkung im März wahrscheinlich. Bis dahin bleiben Trader eindeutig im Ankauf des Pfund Sterling positioniert.
EUR/JPY
Auf einem von Risikoscheu beherrschten Markt ist es keine Überraschung, dass der japanische Yen (JPY) im Januar im Verhältnis zum Euro aufwertete (1,5 %). Die japanische Währung spielte ihre Rolle als Fluchtwert angesichts von Marktakteuren mit ihren Sorgen über die endgültigen wirtschaftlichen Auswirkungen des Coronavirus voll und ganz aus. Bei den Zentralbanken haben die Bank of Japan und die Europäische Zentralbanken für die kommenden Monate auf Autopilot geschaltet. Infolgedessen werden die nächsten Schwankungen bei der Währungspaarung EUR/JPY im Wesentlichen davon abhängen, wie sich die Risikowahrnehmung weiter entwickelt.
EUR/CHF
Nicht überraschend hat der Euro auch gegenüber dem Schweizer Franken viel an Boden verloren (‑1,20 % seit Jahresanfang). Unter dem Druck des Marktes fiel der Kurs für die Paarung EUR/CHF unter die untere Marke ihrer Handelsspanne von 1,08. Trotz wiederholter Interventionen der Schweizer Nationalbank (SNB) gelang es ihr nicht, wieder an dieses Niveau anzuknüpfen. Die SNB nahm ihre Ankäufe von Euro ähnlich wie im August wieder auf, wenn derzeit auch in geringerem Umfang. Es hat den Anschein, als wolle die SNB nun die Wechselkurs im Bereich von 1,0750-1,0800 stabilisieren. Doch die hohe Risikoscheu macht eine solche Aufgabe sehr schwierig. Kurzfristig verfügt die Nationalbank noch über die Mittel für Interventionen am Markt, um die Aufwertung des Schweizer Franken zu begrenzen. Wenn allerdings nachhaltig ein hohes Niveau bei der Risikowahrnehmung bestehen bleibt, wird ihr wahrscheinlich rasch die Munition ausgehen.
EUR/CAD
Wie Sie verstanden haben, hat der Euro seit Jahresbeginn durchweg gegenüber den Leitwährungen abgewertet. Im Verhältnis zum kanadischen Dollar (CAD) büßte der Euro seit Anfang Januar annähernd 0,47 % ein. Der CAD konnte sich gegenüber dem sinkenden Ölpreis (‑3 % in den letzten vier Wochen) und den vorsichtigeren Äußerungen der Bank of Canada zu den Wirtschaftsaussichten durchaus gut behaupten. Unterstützt wurde der CAD im Verhältnis zum EUR dadurch, dass die Zentralbank ihre Zinsen nicht senkte, obwohl ein solcher Schritt vom Markt erwartet worden war.
Wirtschaftskalender
DATUM | WÄHRUNG | lEREIGNIS |
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03/02 | USD | Vorwahlen in Iowa |
04/02 | USD | Rede von Präsident Trump zur Lage der Nation |
07/02 | USD | Amerikanischer Arbeitsmarktbericht |
11/02 | USD | Vorwahlen in New Hampshire |
18/02 | EUR | EW-Index zur Stimmung in der deutschen Wirtschaft |
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