August 2023 - aktuelle Entwicklungen auf dem Devisenmarkt

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Verschaffen Sie sich einen Überblick über die neuesten Entwicklungen auf dem Devisenmarkt und antizipieren Sie Schwankungsrisiken.

Ein Verlierer und ein Gewinner

 

Oh je! Letztendlich sind in der Eurozone kaum noch positive Wirtschaftsmeldungen zu erwarten. Die Daten zur Aktivität des Dienstleistungssektors und des verarbeitenden Gewerbes spiegeln eine Wirtschaft am Rande der Rezession wider, während die US-Wirtschaft weiterhin eine erstaunlich hohe Widerstandsfähigkeit zeigt. Das Szenario einer weichen Landung der USA wird immer wahrscheinlicher. Die Eurozone steht dagegen am Rande des Abgrunds. Auch wenn sie in diesem Jahr wie durch ein Wunder an einer Rezession vorbeischrammt, steht ihr eine lange Phase des schwachen Wachstums bevor – eine Rückkehr zum Vor-Covid-Niveau an der Wirtschaftsfront!

Das Währungspaar des Monats
EUR/GBP

Höchststand : 0,8689 Tiefststand: 0,8513 Veränderung: -0,30%

Das britische Pfund ist DIE Währung, die Sie in diesem Monat aus zwei Gründen im Auge behalten sollten: Erstens findet am 3. August die Sitzung der Bank of England statt, wobei Uneinigkeit über das Ausmaß der bevorstehenden Zinserhöhung (25 oder 50 Basispunkte?) herrscht. Zweitens haben die Netto-Shortpositionen im Pfund Sterling einen historischen Höchststand erreicht. Das ist nie ein gutes Zeichen. Früher oder später wird es sicherlich zu einem Rebalancing kommen, und wenn dies geschieht und der Markt gleichzeitig mit knapper Liquidität zu kämpfen hat, wie dies derzeit der Fall ist, kann dies zu erheblichen Ausschlägen der Wechselkurse führen. Denken Sie an Ihre Absicherung!


EUR/USD

Höchststand: 1,1204 Tiefststand: 1,0850 Veränderung: +1,35%

Sehr hohe Volatilität beim Währungspaar EUR/USD infolge der Anpassung der Erwartungen für die Eurozone. In der letzten Juliwoche verzeichnete der handelsgewichtete Kurs des Euro (der anzeigt, ob der Euro über- oder unterbewertet ist) den stärksten wöchentlichen Rückgang seit Mai. Grund hierfür ist die Häufung schlechter Konjunkturdaten in der Eurozone. Die Marktteilnehmer haben eingesehen, dass sie die Aussichten für den Euro bisher wohl zu optimistisch eingeschätzt haben. Auf kurze Sicht könnte diese Anpassung noch andauern und einen anhaltenden Rückgang des Euro bewirken. Nicht die Unterschiede in der Geldpolitik, sondern die unterschiedlichen Wachstumsaussichten sind die tatsächlichen Indikatoren für das Währungspaar.


EUR/CNH

Höchststand: 8,1184 Tiefststand: 7,8436 Veränderung: -0,70%

Seit Juni ist zu beobachten, dass die chinesische Regierung über die staatlichen Banken, die ein beeindruckendes Niveau an Devisenreserven angehäuft haben, am Onshore- und am Offshore-Markt interveniert, um der Abwertung des CNH Einhalt zu gebieten. Der jüngste Rückgang des EUR/CNH-Paares ist jedoch nicht auf die Reaktion auf diese Interventionen zurückzuführen. Der Markt hat wahrscheinlich erkannt, dass der Euro angesichts der Verschlechterung der Fundamentaldaten der Eurozone leicht überbewertet ist. Das gegenwärtige Rebalancing des Währungspaares könnte noch einige Wochen dauern. Mittelfristig bleibt der Aufwärtstrend jedoch intakt.

 
GBP/USD

Höchststand: 1,3141 Tiefststand: 1,2591 Veränderung: +1,93%

Nachdem der GBP/USD im Juli einen monatlichen Höchststand von 1,3141 erreicht hatte, gab er nach Gewinnmitnahmen wieder nach. Die Konjunktur und die Geldpolitik haben die Kursentwicklung des Währungspaares in den letzten Wochen kaum beeinflusst. Solange der Cross-Kurs fest über der Unterstützungslinie bei 1,2790 verharrt, sehen wir ein erhebliches Erholungspotenzial in Richtung 1,30. 


EUR/CHF

Höchststand: 0.9823  Tiefststand: 0.9688  Veränderung: +0.47%

Im Monatsverlauf gab es keine nennenswerten Veränderungen bei diesem Währungspaar. Seit Jahresbeginn hatten wir erwartet, dass der Schweizer Franken den Euro überflügelt, was nun eingetreten ist. Letzte Woche sank das Währungspaar auf einen neuen Tiefststand seit September 2022 in der Nähe des 0,95-Bereichs. Die Marktteilnehmer sind immer noch short, mit einem neuen Zielkurs bei 0,9480.


EUR/CAD

Höchststand: 1,4872 Tiefststand: 1,4382 Veränderung: +1,23%

Trotz der technischen Erholung des Euro kam es bei diesem Währungspaar im Vergleich zum Vormonat zu keinen nennenswerten Veränderungen. Der Devisenmarkt ist weiterhin short im kanadischen Dollar, weil die Bank of Canada einen restriktiven Ton zugunsten einer längeren geldpolitischen Straffung anschlägt und die kanadische Wirtschaft hochgradig von der robusten Nachfrage der US-Wirtschaft abhängt. Diese Nachfrage ist sicherlich ausschlaggebend, will man die steigenden Erwartungen an den kanadischen Dollar nachvollziehen.


EUR/AUD

Höchststand: 1,676 Tiefststand: 1,6250 Veränderung: +0,83%

Das Währungspaar EUR/AUD verzeichnete im Juli eine sehr hohe Volatilität in einer Spanne von über 300 Pips. Diese Volatilität dürfte so schnell nicht nachlassen. Die Unsicherheit rund um die nächste Sitzung der Reserve Bank of Australia am 1. August ist de facto ungewöhnlich hoch. Der jüngsten Bloomberg-Umfrage zufolge rechnen 14 Volkswirte mit einer Zinserhöhung und 11 Ökonomen mit einer Zinspause – ein breiter Konsens sieht anders aus. Denken Sie an die Absicherung Ihrer Positionen im australischen Dollar!.

 

 

EUR/JPY

Höchststand: 158,05 Tiefststand: 151,37 Veränderung: -1,02%

Letzte Woche nahm die Bank von Japan eine leichte Anpassung eines ihrer geldpolitischen Instrumente vor – die Steuerung der Renditekurve, die den Anstieg der Kreditkosten auf dem japanischen Rentenmarkt begrenzt. Die Marktteilnehmer konnte sie damit jedoch nicht überzeugen, denn der Yen gab in der Sitzung am vergangenen Freitag um 1,4% gegenüber dem Euro nach. Die Anleger – und auch Ibanfirst – sind der Ansicht, dass die Bank of Japan noch lange Zeit einen ultralockeren Kurs fahren wird. Dies ist für den JPY von Nachteil ist.


EUR/HUF

Höchststand: 389,01 Tiefststand: 376,84 Veränderung: +3,53%

Wir erwarten kaum Volatilität beim HUF. Der EUR/HUF-Cross dürfte sich im Sommer und wahrscheinlich auch den größten Teil des restlichen Jahres im Bereich zwischen 370 und 385 stabilisieren. Die ungarische Geldpolitik befindet sich im Autopilot-Modus – trotz zahlreicher wirtschaftlicher Ungleichgewichte (hohe Lebensmittelpreise aufgrund einer Dürre, angespannter Arbeitsmarkt, niedrige Arbeitsproduktivität und eine sehr expansive makroökonomische Politik). Die Folge ist, dass der Leitzins kurzfristig bei etwa 13% verharren dürfte. In der Regel wird jede bevorstehende Änderung der ungarischen Geldpolitik im Voraus kommuniziert. Dies dürfte auch so bleiben und ist ein Garant für die Stabilität der Wechselkurse.


USD/HUF

Höchststand: 357,56 Tiefststand: 331,40 Veränderung: +2,13%

Das Aufwärtspotenzial des Währungspaares USD/HUF könnte aufgrund der erwarteten Pause in der US-Geldpolitik bis mindestens März 2024 (1) und den damit einhergehenden Rückgang des Dollar-Index (2) gedeckelt sein. Letzterer könnte sich kurzfristig im Bereich von 102 stabilisieren. Der Markt rechnet jedoch noch immer mit einem ausgeprägteren Rückgang in der zweiten Jahreshälfte. Logischerweise dürfte sich dies auf den USD/HUF auswirken.

 
Wirtschaftskalender

 


DATUM WÄHRUNG EREIGNIS
01/08 AUD Sitzung der Notenbank
03/08 GBP Sitzung der Notenbank
07/08 USD Arbeitsmarktdaten in den USA im Juli
10/08 USD

US-Verbraucherpreise im Juli

 

 

11/08 USD

US-Erzeugerpreise im Juli

 

   

 

15/08 CNH

Industrieproduktion im Juli

   

 

 

16/08 GBP Verbraucherpreise im Juli
18/08 EUR Verbraucherpreise im Juli

 

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