Januar 2021 – Monatliche Wirtschaftsmeldungen

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Informieren Sie sich über die aktuellen Entwicklungen auf dem Devisenmarkt und antizipieren Sie frühzeitig Kursschwankungen.
 
EUR/USD
Höchststand: 1,2350 / Tiefststand: 1,2001 / Abweichung: +1,82%

Am Devisenmarkt kam der Abwärtstrend des amerikanischen Dollar, der vor mehreren Monaten eingesetzt hatte, dem Euro weiterhin zugute. Die Einheitswährung (EUR) weist im Dezember im Monatsvergleich eine solide Performance auf. Erklären lässt sich dies zum Teil durch die vielen guten Nachrichten aufseiten der Zentralbanken und die Konjunkturpakete. Diesbezüglich war der letzte Höhepunkt die Einigung, welche über das neue amerikanische Konjunkturprogramm mit einem Umfang von 900 Milliarden US-Dollar erziehlt wurde (das ist nur halb so hoch wie die Summe, die im vergangenen März genehmigt wurde).

Zu den wichtigsten Maßnahmen, anhand derer einer potenziellen Verschärfung der Pandemie in den kommenden Wochen als Folge der Feiertage entgegengewirkt werden soll, zählen mehrere Regelungen zur Unterstützung von Arbeitslosen, sowie ein Paket von annähernd 48 Milliarden US-Dollar. Mit dem neue Impfstoffe erworben, Corona-Testmöglichkeiten eingerichtet und die zeitnahe Einführung von Impfungen in den gesamten Vereinigten Staaten finanziert werden soll.

Diese guten Nachrichten dürften die Risikobereitschaft weiter vorantreiben, auch wenn aufgrund der Vielzahl an beunruhigenden Virusmutationen noch immer Unsicherheiten über die kurzfristige Entwicklung der Corona-Lage herrschen.

 

EUR/GBP
Höchststand: 0,9228 /Tiefststand: 0,8940 /Abweichung: -0,18%

Gerüchte und Wendungen bei den Verhandlungen zwischen der EU und Großbritannien sorgten im Dezember überwiegend für ein konstantes Auf und Ab der Währungsparität EUR/GBP. Doch am Ende machte sich scheinbar die Weihnachtsstimmung bei den Verhandlungen breit, und es wurde in letzter Minute eine Vereinbarung getroffen.

Allerdings werden die Verhandlungen zwischen den beiden Parteien weitergehen. Dies betrifft vor allem Finanzdienstleistungen, die etwa 7 % der britischen Wirtschaft ausmachen. Für die Briten besteht die Herausforderung insbesondere darin, die Anerkennung der Äquivalenz zu erreichen, damit in London ansässige Finanzinstitute weiterhin für ihre Kunden in Kontinentaleuropa tätig sein können. Nachdem der schlimmste Fall, also ein Brexit ohne Abkommen, vermieden werden konnte, wird für die Währungsparität EUR/GBP nun eine Art Ruhepause beginnen. Kurzfristig erscheint eine Entwicklung um 0,89-0,90 durchaus schlüssig.

 

EUR/CNH
Höchststand: 8,0088 /Tiefststand: 7,8857 /Abweichung: +1,11%

Die Aufwertung des Euro (EUR) gegenüber dem Offshore-Yuan (CNH) hielt sich im Dezember in Grenzen. Den letzten Daten über das Wirtschaftswachstum in China zufolge geht es dort wieder weiter aufwärts. Im Wesentlichen zu erklären ist dies zum einen durch öffentliche Investitionen und zum anderen durch wiederauflebende private Investitionen, insbesondere im Telekommunikations-, Finanzdienstleistungs- und Verkehrssektor.

Demgegenüber hat der Konsum noch keinen wesentlichen Anteil an den Wachstumszuwächsen. Der Konsum bleibt bisher noch der wunde Punkt in der Erholung Chinas. In Anbetracht, der zu Beginn dieses Jahres, am Markt anhaltenden Risikobereitschaft ist damit zu rechnen, dass sich die allmähliche Aufwärtsbewegung der Währungsparität EUR/CNH, in den kommenden Wochen und Monaten fortsetzt.

 

EUR/JPY
Höchststand: 127,20 /Tiefststand: 125,76 /Abweichung: +0,50%

Auch die Währungsparität EUR/JPY konnte im Dezember weiter von der Risikobereitschaft profitieren. Die Bank of Japan beschloss im letzten Monat, ihr Programm, mit dem sie die Finanzierung von Unternehmen unterstützt, um sechs Monate bis Ende September 2021 zu verlängern.

Ähnlich wie die US-Notenbank und die Europäische Zentralbank kündigte die Bank of Japan außerdem an, sie wolle ihre Geldpolitik einer strategischen Überprüfung unterziehen. Der Hintergrund ist hierbei, dass ihr Inflationsziel von 2 % seit mehreren Jahren durchweg verfehlt wird. Vor allem durch die Entwicklung der Pandemie bestehen große Chancen, dass die Risikobereitschaft, die im Dezember zu beobachten war, in den kommenden Wochen anhält, sofern nichts Unvorhergesehenes passiert.

 

EUR/CHF
Höchststand: 1,0891 /Tiefststand: 1,0768 /Abweichung: +0,23%

Die Währungsparität EUR/CHF wies im Dezember eine geringe Abweichung auf (+0,23%). Trotz der Entscheidung des US-Finanzministeriums, die Schweiz auf die Liste der Länder zu setzen, welche ihre Währung manipulieren (was Washington die Möglichkeit zur Ergreifung von Gegenmaßnahmen bietet), bestätigte die Schweizer Nationalbank, dass sie ihre Interventionen am Devisenmarkt fortsetzen will, um die Aufwertung des Schweizer Franken (CHF) zu bremsen, und an einer ultralockeren Geldpolitik zur Stützung der Wirtschaft festzuhalten gedenkt.

Offiziell hat die Schweizer Nationalbank in der ersten Hälfte von 2020 ausländische Währungen (hauptsächlich Euro) für umgerechnet etwa 90 Milliarden CHF angekauft, um der Aufwertung des Franken Einhalt zu gebieten. In Anbetracht der für dieses Jahr erwarteten schwachen konjunkturellen Erholung (zwischen +2,5 % und +3 % laut Nationalbank) spricht alles dafür, dass die Deviseninterventionen noch einige Zeit weitergehen und sich 2021 mit unvermindertem Tempo fortsetzen werden. Hierdurch könnte die Währungsparität EUR/CHF schon bald die psychologisch wichtige Marke von 1,10 überschreiten, sofern die vom Markt erwartete Risikobereitschaft anhält.

 

EUR/CAD
Höchststand: 1,5792 /Tiefststand: 1,5494 /Abweichung: +0,70%

Der Anstieg des kanadischen Dollars am Devisenmarkt im Dezember, der gegenüber dem US-Dollar (USD) deutlich stärker ausfällt als gegenüber dem Euro, stellt nach Einschätzung der Bank of Canada (BoC) inzwischen ein Problem für die kanadische Wirtschaft dar. Aufgrund der steigenden Zahl von COVID-Infektionen und der Stärke des CAD warnte die BoC vor ein paar Wochen vor den Risiken eines Konjunktureinbruchs in Kanada im ersten Quartal 2021. Hinzu kommt, dass sich die wirtschaftliche Erholung zurzeit ausschließlich auf den Binnenkonsum stützt, während Exporte und Unternehmensinvestitionen weiterhin gedämpft verlaufen.

Kurzfristig ist besondere Wachsamkeit in Bezug auf mögliche Versuche der BoC, den Wechselkurs des CAD zu beeinflussen, geboten. Auch wenn dies vor allem eine Abwertung gegenüber dem USD zum Ziel hätte, würden unweigerlich auch Konsequenzen für die Währungsparität EUR/CAD entstehen.

 

EUR/AUD
Höchststand: 1,6412 /Tiefststand: 1,5993 /Abweichung: -3,07%

Im Dezember waren bei der Währungsparität EUR/AUD sehr starke Schwankungen innerhalb einer Bandbreite von fast 400 Punkten zu beobachten. Der australische Dollar (AUD) profitierte von den weiter steigenden Preisen für Eisenerz, eines der wichtigsten Exportgüter Australiens, und dem Wirtschaftsaufschwung in China, der auch in Australien spürbar ist. China ist der wichtigste Handelspartner des Landes, auf den 39,4 % der Warenexporte und 17,6 % der Dienstleistungsexporte entfallen.

Doch für 2021 bestehen zahlreiche Unsicherheiten, vor allem aufgrund der wachsenden politischen Spannungen und Handelskonflikte zwischen Australien und China, die sich negativ auf den Wechselkurs des AUD auswirken könnten. Laut Capital Economics, könnte das australische Wirtschaftswachstum 2021 um -2,8 % schrumpfen, falls sich Peking zu einer Erhöhung der Zölle auf eine sehr viel größere Zahl von Einfuhren aus Australien entschließt. Demnach ist die weitere Entwicklung in dieser Sache sehr aufmerksam zu verfolgen. In den kommenden Monaten könnte sich beim AUD eine starke Volatilität einstellen.

 

EUR/HUF
Höchststand: 364,99 /Tiefststand: 354,58 /Abweichung: -0,76%

Die Währungsparität EUR/HUF hat im Dezember auf einem eher volatilen Markt für diese Devisenpaarung kräftig zugelegt (+1,77 %). Einer der Hauptfaktoren, die die jüngsten Entwicklungen erklären, ist die Risikobereitschaft. Die ungarische Zentralbank hat ihren wichtigsten Leitzins unverändert bei 0,6 % und ihren Tagesgeldzins im negativen Bereich bei -0,05 % belassen. Ähnlich wie zahlreiche andere Zentralbanken versucht sie, ihre Geldpolitik weiter zu lockern, indem sie sich hin zu einer Form der Zinskurvenkontrolle in Zusammenarbeit mit dem Finanzministerium orientiert.

Konkret lautet das Ziel, einen Anstieg der kurzfristigen Zinsen zu vermeiden, damit sich der Staat weiter verschulden und so die wirtschaftliche Erholung unterstützen kann. Eine Verstärkung des quantitativen Lockerungsprogramms ist in diesem Quartal wahrscheinlich, wenn auch einstweilen in geringerem Umfang. Die ungarische Geldpolitik dürfte in diesem Jahr weitgehend unverändert bleiben.

 
Wirtschaftskalender:
 
DATUM WÄHRUNG EREIGNIS
08/01  USD 

Bericht über den amerikanischen Arbeitsmarkt im Dezember

18/01  CNH

Bekanntgabe des chinesischen BIP für das 4. Quartal 2020

 20/01 USD

Amtseinführung von Joe Biden

27/01 USD

Geldpolitische Sitzung der US-Notenbank

 Ende Januar EUR

Abstimmung der Europäischen Parlaments über das Brexit-Abkommen

 

 

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