Informieren Sie sich über die aktuellen Entwicklungen auf den internationalen Devisenmärkten.
EUR/USD
Höchststand: 1,2135 / Tiefststand: 1,1713 / Abweichung: +2,51 %
Dank der sehr deutlichen Verbesserung der Wirtschaftslage hat der Euro (EUR) gegenüber seinen wichtigsten Gegenwährungen und insbesondere gegenüber dem US-Dollar (USD) wieder stark an Boden gewonnen (+2,51 % im Monatsvergleich). Der letzte zu erwähnende US-Indikator ist natürlich der Anstieg des BIP im ersten Quartal um fast 7 %. Auch wenn in Europa die Indikatoren nicht ganz so gut sind, bleiben die Aussichten dank der Beschleunigung der Impfkampagne sehr positiv. Was die Zentralbanken betrifft, so bleiben die Federal Reserve und die Europäische Zentralbank zumindest noch bis Juni, wenn die neuen Wirtschaftsprognosen veröffentlicht werden, auf Modus „Autopilot“ geschaltet. Insbesondere ist eine starke Aufwärtsrevision der Projektionen für die USA zu erwarten. Kurzfristig dürfte die Risikobereitschaft weiterhin den Euro gegenüber dem US-Dollar begünstigen.
EUR/GBP
Höchststand: 0,8724 / Tiefststand: 0,8492 / Abweichung: +2,23 %
Der Euro (EUR) verzeichnete eine seiner besten monatlichen Performances gegenüber der britischen Währung (GBP) (+2,23 % im April). Mehrere Faktoren erklären diesen Anstieg. Erstens sind auf britischer Seite alle guten Nachrichten bereits in die Preise, die der Markt anbietet, integriert (z. B. die wirtschaftliche Wiedereröffnung). Zweitens profitierte der Euro von der Hoffnung auf eine beschleunigte Impfung. Drittens beginnt das Pfund durch die bevorstehenden schottischen Parlamentswahlen am 6. Mai belastet zu werden. Im Falle eines Sieges der Scottish National Party ist ein neues Referendum über die schottische Unabhängigkeit wahrscheinlich, was zu einem weiteren Rückgang der britischen Währung führen könnte. Sobald dieses Risiko vorüber ist, erwarten wir, dass das Pfund wieder nach oben tendiert, mit einem Ziel für das Paar bei 0,85.
EUR/JPY
Höchststand: 132,37 / Tiefststand: 129,16 / Abweichung: +1,17 %
Die Rückkehr der Risikobereitschaft auf dem Devisenmarkt, die vor allem auf den Optimismus in Bezug auf den Impfprozess und die bevorstehende Wiedereröffnung der Volkswirtschaften zurückzuführen ist, ermöglichte dem Euro (EUR) einen Kurssprung gegenüber dem japanischen Yen (JPY) (+1,17 % im Monatsvergleich). Es überrascht nicht, dass die letzte Sitzung der Bank of Japan zu einem neuen Status quo der Geldpolitik führte. Die Zentralbank hat ihr Inflationsziel auf 2 % gesenkt. Für das Jahr 2023 wird eine Inflation von nur 1 % prognostiziert. Trotz zahlreicher Liquiditätsspritzen und geldpolitischer Innovationen (z. B. Kontrolle der Zinskurve – yield curve control) ist die Zentralbank noch immer nicht in der Lage, ein ausreichend hohes Inflationsniveau wiederherzustellen.
EUR/CHF
Höchststand: 1,1185 / Tiefststand: 1,0972 / Abweichung: -0,86 %
Nach dem Höchststand von 1,1185 am 1. April fiel das Währungspaar Euro-Schweizer Franken (EUR/CHF) schnell auf sein Monatstief von 1,0972. Im Monatsvergleich veränderte sich das Paar schließlich nur geringfügig (-0,86 %). Wir bleiben bei unserer zinsbullischen Einschätzung in Richtung 1,15. Kurzfristig fehlt dem Euro jedoch der Katalysator für eine Aufwärtsbewegung. Es ist wahrscheinlich, dass das allmähliche Ende des Lockdowns, das Mitte Mai in mehreren europäischen Ländern beginnt und einen Sprung in Bezug auf die makroökonomischen Indikatoren auslöst, es dem Paar ermöglicht, aus dem Bereich 1,10–1,11 auszubrechen, in dem es sich seit mehr als einem Monat bewegt.
EUR/CAD
Höchststand: 1,5187 / Tiefststand: 1,4725 / Abweichung: +0,26 %
Das Währungspaar Euro/Kanadischer Dollar (EUR/CAD) wertete im April leicht auf (+0,26 %), was vor allem auf die erneute Risikobereitschaft zurückzuführen war, die die Gemeinschaftswährung begünstigte. Seitens der Zentralbanken reduzierte die Bank of Canada erwartungsgemäß den Umfang ihrer Ankäufe von Vermögenswerten (in der Fachsprache wird dies „Tapering“ genannt). Die Rückkäufe von Staatsanleihen sind von 4 Mrd. CAD auf 3 Mrd. CAD pro Woche gesunken. Diese Verlangsamung der Ankäufe von Vermögenswerten kommt zu einer Zeit, in der sich die kanadische Wirtschaft besser erholt als erwartet, trotz der aus der Pandemie resultierenden Unsicherheiten. Andere Zentralbanken der Industrieländer könnten in den kommenden Monaten dem Beispiel der Bank of Canada folgen.
EUR/AUD
Höchststand: 1,5677 / Tiefststand: 1,5429 / Abweichung: +0,81 %
Die europäische Gemeinschaftswährung (EUR) wies im April mit einem Ergebnis von +0,81 % im Monatsvergleich eine solide Performance auf. Der Euro profitierte von der Beschleunigung der Impfkampagnen, was auf eine Rückkehr zu fast normalen Bedingungen in diesem Sommer hoffen lässt. Nach den neuesten Impfzahlen wird erwartet, dass die EU bis Juli dieses Jahres die Herdenimmunität erreicht (eine Impfquote von 70 % bei der erwachsenen Bevölkerung). In Australien bestätigten die jüngsten Inflationsdaten (der Verbraucherpreisindex stieg im ersten Quartal lediglich um +0,6 %), dass die Geldpolitik der Reserve Bank of Australia noch lange Zeit äußerst locker bleiben wird. Eine Zinserhöhung wird vom Devisenmarkt nicht vor 2024 erwartet.
EUR/CNH
Höchststand: 7,8503 / Tiefststand: 7,6933 / Abweichung: +2,11 %
Wie auch gegenüber den Rohstoffwährungen und dem Pfund Sterling legte der Euro (EUR) im April gegenüber dem Yuan (CNH) recht deutlich zu (+2,11 % im Monatsvergleich). Dieser starke Anstieg war hauptsächlich auf eine Umschichtung der Portfolios von Händlern aus ihren EUR-Positionen zurückzuführen. Mit der Beschleunigung der Impfung in der EU rechnen viele am Devisenmarkt mit einer wirtschaftlichen Erholung, die schneller als erwartet eintritt, wovon die Gemeinschaftswährung mittelfristig profitieren könnte. Aber Vorsicht: Die Hoffnung, dass Europa wirtschaftlich besser abschneidet als der Rest der Welt, wird oft enttäuscht (so auch im letzten Sommer). Es ist daher nicht auszuschließen, dass diese starke Aufwertung in den kommenden Wochen zu einer Konsolidierung oder sogar zu einem Rückgang des Währungspaars EUR/CNH führen wird, wenn sich die Entwicklungen bezüglich der Pandemie verschlechtern.
EUR/HUF
Höchststand: 364,15 / Tiefststand: 356,27 / Abweichung: -0,65 %
Das Währungspaar Euro-Forint (EUR/HUF) blieb im Monatsvergleich relativ stabil (-0,65 %). Wie von den Devisenmarktteilnehmern erwartet, ließ die ungarische Zentralbank bei ihrer Sitzung am 27. April ihre Geldpolitik unverändert. Der Hauptregelsatz bleibt bei 0,6 %, während der Einlagenzins mit -0,05 % weiterhin im negativen Bereich verweilt. Die ungarische Geldpolitik dürfte mindestens bis zum Jahresende auf Modus „Autopilot“ geschaltet bleiben. Ein „Tapering“ und eine Zinserhöhung sind nicht in Sicht. Nur eine Umkehr der Geldpolitik der amerikanischen Federal Reserve, die zum jetzigen Zeitpunkt unwahrscheinlich ist, könnte die Situation ändern und die ungarische Zentralbank zwingen, ihre Geldpolitik anzupassen.
Wirtschaftskalender:
DATUM | WÄHRUNG | EREIGNIS |
---|---|---|
03/05 | USD |
ISM Einkaufsmanager Index |
04/05 | AUD |
Sitzung der Zentralbank |
05/05 | USD |
ADP-Umfrage zur privaten Beschäftigung und ISM-Index für das Dienstleistungsgewerbe |
06/05 | GBP |
Sitzung der Zentralbank |
06/05 | GBP |
Schottische Parlamentswahlen |
07/05 | USD |
Arbeitsmarktdaten für April |
11/05 | EUR |
ZEW Index für Deutschland |
17/05 | CNH |
Industrieproduktionsindex |
18/05 | JPY |
BIP des ersten Quartals |
19/05 | EUR |
Verbraucherpreisindex für April |
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