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Die besten bzw. ungünstigsten Momente für internationale Zahlungen

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Wann geben Sie üblicherweise internationale Zahlungen in Auftrag? Der Zeitpunkt ist wichtiger als Sie denken.   

 

Sie wären nicht die einzige Person, die schon einmal eine Zahlung auf den Weg gebracht und mit einer Erledigung am selben oder spätestens am nächsten Tag gerechnet hätte – nur um dann mehrere Tage später telefonisch von einem entnervten Lieferanten nach dem Verbleib des Geldes gefragt zu werden.

Wir haben nahezu 190 000 von europäischen kleinen und mittelständischen Multinationalen (KMM) im Lauf des Jahres 2024 getätigte internationale Zahlungen analysiert, um besser zu verstehen, was die Geschwindigkeit grenzüberschreitender Zahlungen beeinflusst. Unsere Recherche brachte folgendes Ergebnis zutage: Der Zeitpunkt, zu dem Sie Ihre Zahlung abschicken, hat mit den größten Einfluss darauf, wann sie eingeht.

Im Folgenden lesen Sie, wann Sie eine Zahlung auf den Weg bringen sollten, welche Tage und Uhrzeiten zu vermeiden sind und welche weiteren Faktoren dazu beitragen, wie schnell Ihre Zahlung beim Empfänger eintrifft.

 

Wie funktionieren eigentlich internationale Zahlungen?

Fangen wir mit dem Anfang an und betrachten wir, wie eine internationale Zahlung vor sich geht.

Stellen wir uns vor, Sie haben gerade eine internationale Zahlung in Auftrag gegeben. Bevor sie beim Empfänger eingeht, muss sie zuerst einige wichtige Etappen durchlaufen ...

Ihre Zahlung lässt sich mit einem Menschen vergleichen, der ins Ausland reist. Er muss die entsprechenden Papiere mit sich führen, damit er die Sicherheitskontrolle passieren und ins Flugzeug steigen kann. Um ans Ziel zu kommen, stehen ihm nur bestimmte Routen offen. Die Reise führt also nicht direkt von A nach B, sondern macht Anschlussflüge nötig. Flüge sind an bestimmte Betriebszeiten gebunden, unser Reisender muss also zwischendurch Wartezeiten in Kauf nehmen.

Anders gesagt ...

Im Rahmen von Sicherheitsmaßnahmen zur Eindämmung des Betrugsrisikos führt Ihr Anbieter grenzüberschreitender Zahlungsdienstleistungen Sicherheitsprüfungen zum Empfänger und dessen Zahlungsdaten durch und verlangt möglicherweise zusätzliche Dokumente.

Falls Ihre Bank keine direkten Beziehungen zur Bank des Empfängers unterhält, werden die Gelder über eine zwischengeschaltete Bank geleitet, bei der dies der Fall ist. Sollte auch diese Bank nicht gleichzeitig mit der Sender- und der Empfängerbank in einer Geschäftsbeziehung stehen, werden weitere Banken dazwischengeschaltet, damit am Ende Ihr Geld an sein Ziel kommt.

Für gewöhnlich bewegt sich Ihr Geld nur während der Geschäftszeiten des Landes, in dem es sich gerade befindet. Deswegen kann sich aufgrund von Zeitzonen, örtlichen Feiertage und Wochenenden die Reisezeit um Stunden oder gar Tage verlängern. Hinzu kommt, dass Verarbeitungssysteme und regulatorische Anforderungen von einem Land zum anderen unterschiedlich sind und das Ganze noch ein wenig komplexer machen und in die Länge ziehen.


Warum ist die Zahlungsgeschwindigkeit überhaupt wichtig?

Für KMM sind Zahlungsverzögerungen nicht nur ärgerlich, sondern auch kostspielig.

Verspätet eingehende Zahlungen können Lieferantenbeziehungen belasten, Lieferketten unterbrechen und schlimmstenfalls sogar die Produktion zum Stillstand bringen. Im Gegensatz zu größeren Firmen mit bedeutenden Reserven und speziellen Treasury-Teams haben KMM oft wenig Spielraum im Umgang mit Verzögerungen. Wenn eine Zahlung auf sich warten lässt, wirkt sich das unmittelbar sowohl auf den Betriebsablauf als auch auf das Ergebnis aus.

 

Die zeitlichen Faktoren, die Sie zwar kennen, aber möglicherweise unterschätzen 

Nun sind wir uns also im Klaren darüber, welchen Weg Ihr Geld nimmt und wieso die Zahlungsgeschwindigkeit von Bedeutung ist. Positiver Nebeneffekt? Den Zeitpunkt der Zahlung zu bestimmen, liegt in Ihrer Hand – und der hat eine größere Auswirkung als den meisten Finanzteams bewusst ist.

Untersuchen wir genauer, wann (und wann besser nicht) Sie Ihre internationalen Zahlungen abschicken sollten.

Die besten Tage für Zahlungen

Laut unseren Daten weisen Montag und Mittwoch systematisch die kürzeste durchschnittliche Bearbeitungszeit auf; Zahlungen gehen oftmals am selben oder am nächsten Tag beim Empfänger ein. Wie kommt das? Sie geben Ihrer Zahlung ausreichend Spielraum, denn es stehen an dem Tag genug Arbeitsstunden und darüber hinaus weitere Werktage für die Bearbeitung zur Verfügung. Ihre Zahlung kann Zeitzonen durchlaufen, Fristen einhalten, potenzielle Verzögerungen in Kauf nehmen und immer noch rechtzeitig ankommen.

 

Die ungünstigsten Tage für Zahlungen 

Die meisten internationalen Zahlung werden auf ihrem Weg durch verschiedene Länder nur während der jeweils gültigen Schalterstunden bearbeitet. Das bedeutet, dass eine am Freitagnachmittag abgeschickte Zahlung oftmals am Wochenende keinen Schritt weiterkommt. Aus einer Zahlung, die am Freitag um 15:00 Uhr in die Wege geleitet wurde, wird somit effektiv eine Zahlung, die am Montagmorgen um 9:00 Uhr überhaupt erst bearbeitet wird. Sie haben demnach von Vornherein eine mehrtägige Verzögerung eingebaut.

Andere Länder, andere Sitten

 Bedenken Sie bitte, dass Banken im Ausland nicht unbedingt an denselben Wochentagen arbeiten wie europäische Banken. So sind z.B. viele Banken im Nahen Osten freitags geschlossen, dafür aber am Sonntag geöffnet. Wenn also manche Ihrer Zulieferer oder Partner in den Vereinigten Arabischen Emiraten angesiedelt sind, werden am Donnerstagnachmittag abgeschickte Zahlungen möglicherweise nicht vor Sonntag bearbeitet.

 

Beachten Sie örtliche Feiertage

Sie sollten auf jeden Fall sämtliche in Ihrer Lieferkette zum Tragen kommenden lokalen Feiertage im Auge behalten. Das chinesische Neujahrsfest beispielsweise erstreckt sich über eine ganze Woche. Während Ihre chinesischen Zulieferer und Partner die Feiertage genießen, ist Ihre Lieferung blockiert. Was ist mit Zahlungen, die unmittelbar vor dem Fest abgeschickt wurden? Die sitzen garantiert sieben Tage oder länger fest.

Glücklicherweise lassen sich derartige Szenarien verhindern. Damit Sie sämtliche lokalen Feiertage kennen, laden Sie einfach unseren Currency Holiday Calendar 2025 herunter. Initiieren Sie außerdem Zahlungen mit einer oder zwei Wochen Vorlauf und sorgen Sie rechtzeitig für ausreichende Vorräte, um Betriebsunterbrechungen zu vermeiden.

Umgehen Sie Bearbeitungsfristen

Als nächstes stellt sich die Frage, wann genau an einem Montag oder Mittwoch die Zahlung auf den Weg gebracht werden sollte. Unsere Daten zeigen, dass vor 10 Uhr europäischer Zeit abgeschickte Zahlungen mit bedeutend höherer Wahrscheinlichkeit am selben oder am nächsten Tag erledigt werden. Wieso das? Weil Sie eine bessere Chance haben, Fristen einzuhalten.

Banken haben Fristen, also Deadlines, zu denen eine Zahlung initiiert sein muss, wenn sie am selben Tag noch bearbeitet werden soll. Wer zu spät kommt, muss sich bis zum nächsten Geschäftstag gedulden.

Da Ihre Zahlung vermutlich mehrere Banken durchlaufen wird, gilt es auch, mehrere Fristen zu beachten.

So durchquert beispielsweise eine Zahlung in USD auf dem Weg nach China sowohl Europa als auch die USA, bevor sie in Asien eintrifft. Folglich müssen Sie in Europa die Zahlung früh genug auf den Weg bringen, damit sie die Fristen in den USA und in China schafft. Ansonsten bleibt ihr nichts anderes übrig, als den folgenden Geschäftstag abzuwarten.

Unterschätzen Sie die Auswirkung von Zeitzonen nicht

Selbstverständlich muss der Zeitpunkt, zu dem Sie eine Zahlung abschicken, den Zeitunterschied zwischen den einzelnen Transitländern in Betracht ziehen. Zeitzonen haben einen ausgesprochen großen Einfluss auf die Zahlungsgeschwindigkeit.

Das folgende Beispiel zeigt, wie eine Zahlung, die eigentlich in wenigen Stunden abgewickelt werden könnte, letztendlich zu einer 24 Stunden langen Reise wird: 

 

  • Mittwoch 10:00 Uhr CET: Sie bringen über Ihren Zahlungsdienstleister eine Zahlung in Dollar auf den Weg nach China.
  • Sie wird über eine zwischengeschaltete Bank in den USA geleitet, wird also am frühen Nachmittag bearbeitet.
  • Von dort reist sie weiter zu einer zwischengeschalteten Bank in China – doch dort ist bereits Feierabend.
  • Donnerstag 1:00 Uhr CET / 7:00 Uhr CST: Nach einer zehnstündigen Wartezeit öffnen in China die Banken und Ihre Zahlung wird bearbeitet.Sie geht bei der Bank des Empfängers, dann auf dessen Konto ein – beinahe 24 Stunden nachdem Sie sie abgeschickt haben. 

Weitere Faktoren, die die Zahlungsgeschwindigkeit beeinflussen

Natürlich ist das Timing nicht allein ausschlaggebend, doch ist es der Faktor, auf den Sie den meisten Einfluss haben. Nachfolgend einige weitere Elemente, die Ihre Zahlung beschleunigen oder verlangsamen können.

 

Fehlerhafte Angaben zum Empfänger führen unweigerlich zu Verzögerungen

Beim Hinzufügen von Angaben zum Empfänger führen schon kleine Fehler zu großen Auswirkungen. Fehler bei IBAN, SWIFT/BIC oder Bankleitzahl gehören zu den häufigsten Gründen für fehlgeschlagene oder verzögerte Zahlungen.

Was Sie unbedingt vermeiden sollten:

  • Zahlendreher bei IBAN oder SWIFT-Code
  • die Verwendung eines Markennamens anstatt des offiziellen Namens
  • das Auslassen von Namenszusätzen wie Ltd, GmbH, SA usw.

Jeder einzelne dieser Irrtümer kann dazu führen, dass die Zahlung zurückgewiesen wird oder sie von Hand weiterbearbeitet werden muss, was die Bearbeitungszeit um mehrere Tage verlängert.

Übernehmen Sie unbedingt alle Angaben zum Empfänger aufs Genaueste von der Bankverbindung; und ja – selbst dieses eine Komma ist wichtig.

 

Ausgereifte Zahlungswege

Manche Zahlungswege sind hochautomatisiert und erlauben eine Bearbeitung rund um die Uhr. Andere verwenden Altsysteme mit händischer Prüfung und funktionieren nur während lokaler Geschäftszeiten. So sind beispielsweise Zahlungen mit dem Ziel USA oder UK schneller abgewickelt als Zahlungen in asiatische Länder, selbst wenn ähnliche Entfernungen zu überwinden sind und dieselbe Anzahl an zwischengeschalteten Banken durchlaufen werden muss.

 

Selbst wenn Sie keinerlei Einfluss darauf haben, wie viele Banken an der Bearbeitung Ihrer Zahlung mitwirken, hilft doch ein Verständnis für die Ausgereiftheit der Zahlungswege und deren Auswirkungen dabei, realistische Erwartungen an die Zahlungsgeschwindigkeit zu entwickeln und darauf aufbauend den Zeitpunkt der Zahlung zu bestimmen. 

 

Die „letzten Meter“

Diese Statistik dürfte Sie überraschen: Aus einem Bericht von Swift geht hervor, dass 90 % aller internationalen Zahlungen innerhalb einer Stunde bei der Bank des Empfängers eingehen, jedoch lediglich 43 % in diesem Zeitraum tatsächlich das Konto des Empfängers erreichen.

Woher rührt diese Verzögerung? Die Bank des Empfängers braucht noch Zeit, um die Zahlung zu bearbeiten und den Betrag auf dem Konto des Empfängers gutzuschreiben. Wohl haben manche Zahlungsinstitute diesen letzten Schritt automatisiert, doch andere nutzen veraltete Systeme oder arbeiten gar von Hand.

 

Julien Molez, COO bei iBanFirst IT formuliert es so:

 

Die Zeitspanne zwischen dem Moment, in dem Ihr Geld den Anbieter grenzüberschreitender Zahlungsdienstleistungen verlässt, und dem Zeitpunkt, zu dem es bei der Zielbank eingeht, (was Swift „Flugzeit“ nennt) ist ausgesprochen kurz. Die Zahlungsgeschwindigkeit hängt ganz wesentlich davon ab, wie schnell die Zielbank die Zahlung bearbeitet und das Geld auf dem Konto des Empfängers gutschreibt. Manche Zahlungsinstitute haben ihre Verfahren dank Automatisierung gestrafft, während andere veraltete Systeme nutzen, oder den Vorgang von Hand bearbeiten.

 

 

 Die Zeit, die für diesen „letzten Meter“ gebraucht wird, ist oftmals der längste Teil der Reise – und von Ihnen absolut nicht zu beeinflussen. Und genau deshalb sind die zeitlichen Faktoren, die Sie beeinflussen können, von entscheidender Bedeutung.

 

Ein überraschend unwichtiger Faktor

Es wird allgemein angenommen, dass die Anzahl der zwischengeschalteten Banken die Dauer des Zahlungsvorgangs bestimmt, also: viele Banken = langsamere Zahlung.

Die Wirklichkeit ist jedoch komplexer.

Unsere Recherche hat gezeigt, dass internationale Zahlungen im Schnitt 1,9 zwischengeschaltete Banken umfassen. Doch jetzt wird‘s interessant:

  • USD in die USA: für gewöhnlich 2-3 zwischengeschaltete Banken → 64 % gehen in weniger als 2 Stunden ein
  • USD nach China: ebenfalls 2-3 zwischengeschaltete Banken → lediglich 12 % gehen in weniger als 2 Stunden ein

Es kommt nicht darauf an, wie viele Banken beteiligt sind, sondern wie ausgereift und gut verbunden die Zahlungswege sind und wie viele Zeitzonen zu überwinden sind.

 

Fazit

Sie können zwar nichts daran ändern, welche Bank Ihr Zulieferer verwendet oder welche Wege Ihre Zahlung nimmt, doch Sie können durchaus bestimmen, wann Sie die Zahlung initiieren. Tun Sie dies am Anfang der Woche und möglichst am Vormittag oder zumindest vor den gesetzten Bearbeitungsfristen und schon kommen Ihre Zahlungen regelmäßig schneller ans Ziel.

Joost Derks, International Head of Account Management & Currency Expert, meint:

 

Ich empfehle meinen Kunden oft: Zahlen Sie gestern. Es ist nicht in Ihrem Interesse, dass eine Lieferung auf irgendeiner Laderampe auf das Eintreffen des Geldes wartet, während bei Ihnen der Betrieb stockt. Kümmern Sie sich rechtzeitig um die Zahlung, denn die Abwicklung kann ein paar Tage dauern.

 

Wählen Sie den passenden Anbieter grenzüberschreitender Zahlungsdienstleistungen 

Ein weiterer nicht unbedeutender Faktor, auf den Sie Einfluss haben ist die Wahl des passenden Anbieters grenzüberschreitender Zahlungen.

Sie müssen sich in der komplexen Welt grenzüberschreitender Zahlungen nicht allein zurechtfinden. Sie brauchen einfach nur einen Anbieter grenzüberschreitender Zahlungsdienstleistungen, der quasi als Verlängerung Ihres Finanzteams fungiert und daran arbeitet, Ihre internationalen Betriebsabläufe zu optimieren.

Mehr als 10 000 Unternehmen vertrauen iBanFirst ihre internationalen Zahlungen an und zählen auf uns beim Management ihres Wechselkursrisikos. Warum? Bei der Eröffnung eines iBanFirst-Kontos erhalten Sie Zugang zu allem, was Sie brauchen, um grenzüberschreitende Zahlungen effizienter zu senden, zu empfangen und zu verwalten:

 

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