Februar: Beginn der Handelsdiskussionen. Erst im kommenden Monat möchte der britische Premierminister Boris Johnson seine Ziele mit Hinsicht auf das noch zu verhandelnde Freihandelsabkommen preisgeben.
Juli: Stichtag für die Verlängerung der Übergangsphase. In der Theorie kann die EU einen zusätzlichen Aufschub von einem bis zwei Jahren gewähren, um zu einer Einigung zu kommen. Da die Briten bislang aber eine Verlängerung ablehnen und der Abschluss eines Handelsabkommens zu sämtlichen Aspekten in weniger als einem Jahr mehr als unwahrscheinlich ist, erwägen die Diplomaten der EU ein zwischenzeitliches Handelsabkommen zu einer beschränkten Anzahl Aspekten. Die sonstigen Aspekte würden dann erst nach dem 31. Dezember 2020 verhandelt. Der Vorteil dieses Ansatzes ist zumindest, dass ein „Hard Brexit“ vermieden würde und der britische Premierminister seinen Verpflichtungen gegenüber seinen Mitbürgern nachkommen könnte.
Dezember: Ende der Übergangsphase.
Der Austritt des Vereinigten Königreichs aus der EU wurde in den Marktpreisen bereits eingepreist. Wir erwarten deshalb nicht, dass der Stichtag des 31. Januars noch Auswirkungen auf den Devisenmarkt haben wird. In naher Zukunft dürfte der Aufwertungstrend des Pfund Sterling gegenüber dem Euro, der im vergangenen August begonnen hatte, anhalten. Die Netto-Longpositionen im Pfund Sterling befinden sich in der Nähe ihres Höchststands seit dem Frühling 2018, da nach den Parlamentswahlen im Dezember und der Verbesserung der britischen Konjunkturdaten wieder verstärkt Optimismus herrscht. Sollte die Anfang 2020 begonnene Erholung der britischen Wirtschaft anhalten, könnten wir einen länger anhaltenden Rückgang des Währungspaars EUR/GBP in Richtung seines Tiefpunkts von Dezember 2019 bei 0,8363 in Erwägung ziehen. Die technische Analyse scheint dieses Szenario ebenfalls zu untermauern, da das Währungspaar unter seinem gleitenden Durchschnitt über 50 Tage und unter seinem gleitenden Durchschnitt über 200 Tage liegt.